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Von der Rädertrage zum Rettungswagen

Thementag: Anlässlich des 50. Jubiläums des originalgetreuen VW-T1 KTW fand im August 2017 vor dem Museum eine kleine Fahrzeugausstellung statt.

Liebhaber und Technikbegeisterte historischer Feuerwehrfahrzeuge und Gerätschaften finden im europäischen Raum schon nach kurzer Suche private oder öffentlich zugängliche Sammlungen aus längst vergangenen Tagen.

Dagegen ist eine Sammlung des Sanitäts- und Rettungswesens von den Anfängen bis in die Gegenwart eher selten vorhanden. Umso mehr ist das Rotkreuz-Museum des Bayerischen Roten Kreuzes in Nürnberg (Mittelfranken) zu nennen, das 1984 gegründet wurde.

Es gehört zum BRK-Kreisverband Nürnberg-Stadt, der als zweitgrößter Kreisverband in Bayern mit 1.200 ehrenamtlichen und 850 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig ist.

Gründer des Museums war Gerhard Gebuhr, dessen Sammelleidenschaft in seiner Zeit als Kolonnenführer von 1959 bis 1981 geweckt wurde.

Von der Privatsammlung zum Museum

Gegenstände des Roten Kreuzes, die nicht mehr für den Dienst benötigt wurden, sammelte Gebuhr und stellte sie zunächst auf Veranstaltungen und Jubiläumsfeiern anderer Sanitätskolonnen in Ober- und Mittelfranken aus. Da die Zahl der Gegenstände stetig wuchs und gemietete Garagen bald aus allen Nähten platzten, hatte er die Idee, die Stücke in einem Museum auszustellen. Der Gedanke konnte am 14. Juli 1984 mit der Eröffnung eines Rotkreuz-Museums auf dem Areal des BRK-Kreisverbands Nürnberg-Stadt realisiert werden. Die anfangs 120 m2 große Ausstellungsfläche wurde 1991 erweitert. Durch viele neue Ausstellungsstücke war es notwendig geworden, die Fläche zu erweitern, um deutlich mehr Gegenstände präsentieren zu können.

Vom Anfang bis zur Gegenwart

Dem ehrenamtlichen Engagement des Gründers Gebuhr, dem jetzigen Leiter Günther Herold und den Museumsmitarbeitern ist es zu verdanken, dass das Nürnberger Rotkreuz-Museum heute mit einer sehr beeindruckenden Sammlung zu den größten seiner Art bundesweit zählt.

Das älteste Rotkreuz-Museum Deutschlands präsentiert auf einer Ausstellungsfläche von 500 m2 mit acht Ausstellungsräumen und einer Unterstellhalle für Fahrzeuge eindrucksvoll die geschichtliche Entwicklung der humanitären Hilfe des Roten Kreuzes seit der Gründung im Jahre 1863 bis in die heutige Zeit.

Das Nürnberger Rotkreuz-Museum ist bei einer Vielzahl von Sonderveranstaltungen innerhalb und außerhalb Bayerns ein ständiger Repräsentant, wenn es um die geschichtliche Entwicklung des Sanitätswesens geht.

Umfangreiche Sammlung

Verschiedene Krankentragen, Modelle und nach Originalen 1:1 nachgebaute Transportmittel sowie Originalfahrzeuge ab Baujahr 1960 gehören zur Sammlung. Sehenswerte Exponate sind eine Sanitätskutsche um 1918, Rädertragen (Handmarie), Schwesterntrachten und Dienstuniformen, Ehrenzeichen, Urkunden, Ausrüstungsgegenstände des Katastrophenschutzes, medizinische Geräte und vieles mehr. Außerdem sind zahlreiche Fahrzeuge vom Krankentransport- bis zum Notarzt-/Rettungswagen aus den Sechziger- bis in die Achtzigerjahre sowie unzählige Kleinexponate aus dem Sanitäts- und Rettungswesen ausgestellt.

Das Museum kann auf einen kleinen fachkundigen Stamm von Museumshelfern zurückgreifen. Ein eigens für das Museum gegründeter Förderkreis unterstützt den Erhalt der Museumsexponate. Rund 1.200 Besucher kann das Museum pro Jahr verzeichnen. Ein Besuch lohnt sich!

Rotkreuz-Museen in Deutschland

Im November 1999 wurde die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rotkreuz-Museen gegründet.
Infos zu Rotkreuz-Museen im In- und Ausland unter:  www.museum.drk.de

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